Zecken sind nicht nur im Wald aktiv

Sobald die Temperaturen über 10 °C ansteigen, werden Zecken aktiv. Der Irrglaube, diese kleinen Spinnentiere fallen von den Bäumen, ist längst überholt. Zecken sitzen im Gras, auf Pflanzen oder im Gestrüpp in der Regel in einer Höhe von einem Meter. Auch lassen sie sich nicht auf Menschen und andere Säugetiere fallen. Im Gegenteil, potenzielle Wirte streifen unbewusst die Zecke von ihrem Standort ab und transportieren sie.

Wärme

Zecken haben keinen Geruchssinn, sondern orientieren sich an der Wärme, welche Säugetiere ausstrahlen. Menschen, die sich mit langen Kleidern vor Zecken schützen wollen, haben gegen diese kleinen Tiere keine Chance. In der Regel bewegen sich Zecken von den Schuhen aufwärts, bis sie einen geeigneten Ort für das Ansetzen ihres Stichs finden. Das kann Stunden dauern; die Betroffenen merken meist nichts von den Aktivitäten der Zecke.

Eiablage

Die Entwicklung der Zecken beginnt mit der Eiablage. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die nur 0,8 Millimeter groß sind. Für ihre erste Blutmahlzeit eignen sich bestens Mäuse. Nach dem Larvenstadium häuten sie sich zur Nymphe, die eine Größe zwischen 1,5 und zwei Millimeter erreicht. Erwachsene Zecken sind zwischen 2,5 bis 4,5 Millimeter groß, wobei Weibchen größer sind als ihre männlichen Artgenossen.

Stechen

Es sind die winzigen Nymphen, welche die Mehrzahl der Menschen stechen. Für diese winzigen Tiere sind Zeckenzangen und Pinzetten ungeeignet. Beide Instrumente quetschen die Zecke, die daraufhin ihren Darm entleert. Im Mitteldarm befinden sich Krankheitserreger wie Borrelien. Sobald die Zecke Blut saugt, aktivieren diese Bakterien ihren Stoffwechsel. Bevor die Borrelien in die Speicheldrüsen der Zecke ankommen, vergehen 24 Stunden. Sind die Erreger in der Speicheldrüse, überträgt die Zecke die Lyme-Borreliose. Quetscht die Person die Zecke bei deren Entfernung, entleert sich der Darm. Die Bakterien werden frei und kommen auf diesem Weg in die Wunde. Auf Hausmittel wie Klebstoff, Öl und anderes ist zu verzichten, da in diesen Fällen die Zecke ihre Sekrete vermehrt an ihren Wirt abgibt.

Nach dem Zeckenstich

Zecken sind keine tödliche Gefahr, auch unsere Vorfahren wurden mit Zecken und ihren Stichen konfrontiert. Todesfälle aufgrund eines Zeckenstichs sind bislang nicht bekannt. Auch führt nur eine geringe Anzahl von vier Prozent der Zeckenstiche zu einer Infektion. Wichtig ist, die Zecke schnellstens zu entfernen, und zwar richtig.

Zeckenkarte

Idealerweise verwenden Personen für die Entfernung der Zecke eine Zeckenkarte, die auch kleinste Zecken erfasst und entfernt. Betroffene haben die Möglichkeit, die Zecke an ein Labor zu schicken und diese auf Borrelien untersuchen zu lassen. Ist die Zecke infiziert, treten die ersten Symptome nach etwa sieben Tagen auf.