Zeckenbiss: Was tun?

Jeder spricht vom Zeckenbiss. Richtig ist, die Zecke beißt nicht, sie sticht. Eine Zecke besitzt Kieferklauen, mit diesen ritzt sich nur die Haut auf, um den Stachel einzuführen und zu verankern. Zecken reißen Wunden auf, stechen keine Adern an. Sie saugen das Blut, das aus den zu Schaden gekommenen Kapillaren läuft. Bevor eine Zecke sticht, wandert sie über den Körper.

Körper absuchen

Für Personen, die sich viel in der Natur aufhalten, ist es deshalb wichtig, ihren gesamten Körper, auch die Genitalregion nach Zecken abzusuchen. Sobald Sie eine Zecke entdecken, entfernen Sie diese umgehend. Mit Borreliose Bakterien infizierte Zecken geben die Erreger nach wenigen Minuten an den menschlichen Körper ab. Das Risiko, an Lyme-Borreliose zu erkranken steigt, je länger die Zecke saugt.

Zeckenzange

Zum Entfernen eignet sich eine spezielle Zeckenzange. Diese ist in jeder Apotheke erhältlich. Mit der Zeckenzange erfassen Sie die Zecke ganz nah an der Einstichstelle und entfernen sie in einem Arbeitsgang. Dazu setzen Sie die Zecke unter „Zug“, damit sich die Kieferklauen des Tieres öffnen. Haben Sie während Ihres Aufenthaltes in der Natur keine Zeckenzange zur Hand. In diesem Fall sind es Ihre Fingernägel, welche die Zecke vorsichtig drehen und nach oben herausziehen. Vermeiden Sie, die Zecke beim Entfernungsprozess zu zerquetschen oder zerdrücken. Damit vermeiden Sie eine Übertragung des Darminhalts und Speichel der Zecke auf die Haut.

Hausmittel

Hausmittel, wie Nagellack, Klebstoff, Öl und andere Substanzen, verwenden Sie nicht. Damit verlieren Sie nur unnötige Zeit, welche diese Hilfsmittel verursachen. Die Zecke löst sich aufgrund der beschriebenen Mittel nicht schneller oder gar nicht von selbst.

Infektion

Beobachten Sie den Hautbereich, auf dem Zecke war. Rötet sich die Stelle oder reagiert Ihre Haut auf die Stelle, suchen Sie einen Arzt auf. Dieser entfernt eventuell vorhandene Reste der Zecke, die noch in der Wunde sind. Auch die Untersuchung, ob Sie sich mit Borrelien infiziert haben, ist in solchen Fällen nicht nur sinnvoll, sondern notwendig. Der Arzt leitet umgehend die erforderliche Behandlung ein, meist unter Verwendung von Antibiotika.

Vorbeugen

Wer sich in Gebieten mit vielen Zecken bewegt, braucht festes Schuhwerk und geschlossene Kleidung, möglichst in hellen Farbtönen. Helle Farben deshalb, damit Zecken schnell auf der Kleidung erkannt und entfernt werden. Wer sich in sogenannten Risikogebieten aufhellt, erhält mit der FSME-Grundimmunisierung einen guten Schutz. Die Immunisierung umfasst einen Zeitraum zwischen zehn und 15 Monaten und besteht aus drei Impfungen mit einem Totimpfstoff. Wie bei den meisten Impfungen ist auch hier Nachimpfen nach drei bis fünf Jahren empfehlenswert. Nach der Impfung kommt es in seltenen Fällen zu einer Reaktion auf den Impfstoff.